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TSV Egweil

26. Mai 2024
Bericht und Fotos: Hans-Peter Gabler

100 Jahre Egweiler Rad Concordia:
Nicht Leistung, sondern Gemeinschaft wichtig

   

Die Egweiler Rad Concordia blickte auf eine 100-jährige Geschichte zurück und feierte das Gründungsjubiläum mit einem Festtag, sportlichen Attraktionen und einem geselligen Abend am Sportplatz in Egweil. Das Jubiläum begann am Vormittag mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche für verstorbene Mitglieder, den Kaplan Melance Kayoya zelebrierte. Dabei wurde die am 24. Mai 1926 gesegnete Standarte mitgeführt.

Hauptattraktion des Jubiläumstages war eine Bildersuchfahrt mit rund sieben Kilometern Länge entlang der Mühlenrunde. Dabei mussten verschiedene Aufgaben gelöst werden. Markante Punkte sollten anhand von Abbildungen entdeckt, allgemeine Fragen beantwortet und Rätsel gelöst werden. Die Zeit hatte keinen Einfluss auf das Ergebnis. Kinder unter vierzehn Jahren, die alleine mitfahren wollten, durften von ihren Eltern unterstützt werden. Insgesamt beteiligten sich 73 Radler.

100 Jahre Rad Concordia
Das Siegerteam mit den Organisatoren (v. l.): Bernhard Schimmer, Dieter Wittmann, Andreas Schiele,
Manuel Engel, Josef Schimmer, Franz Baumann, Lukas Gerner und Fabian Lehenmeier. - Foto: Gabler


Den Sieg und damit einen Einkaufsgutschein holte sich Franz Baumann, der mit dem Fahrrad aus Buchenhüll gekommen war. Dahinter qualifizierten sich Fabian Lehenmeier, Manuel Engel, Dieter Wittmann und Bernhard Schimmer. Sie gewannen Wertgutscheine. Den Trostpreis in Form eines EM-Balls holte sich Lukas Gerner.
Bei allen Spielen ging es zwar um sportliche Herausforderungen, aber der Spaß stand im Vordergrund. Am Parkplatz des Sportgeländes war ein Fahrradparcours aufgebaut mit zwei Stationen und unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.

100 Jahre Rad Concordia
Auch die Kleinsten probierten sich beim Geschicklichkeitsparcours.- Foto: Gabler


Slalom und Reaktionsspiel
Auf einer Station musste in kürzester Zeit mit dem Rad durch Slalomstangen gefahren werden. Auf der anderen war genau das Gegenteil gefordert. Eine Strecke musste so langsam wie möglich bewältigt werden. Dazu gab es ein Reaktionsspiel mit Erbsen und Gummihammer, ein Wurfspiel mit Tennisbällen und eine Schätzstation mit Sand. Eine Ausstellung historischer Bilder aus den Anfangsjahren führte zu den Wurzeln des Vereins.

Andreas Schiele ist seit zehn Jahren Abteilungsleiter. Er stellte heraus, dass der Grundgedanke immer gewesen sei, die Menschen zu mehr Bewegung zu animieren. „Dieser Sport regt das Herz-Kreislauf-System an und ist besonders gelenkschonend.“ In Egweil sei es nicht das Ziel, die körperliche Leistungsfähigkeit bis aufs „Äußerste“ auszureizen, sondern das Gesellige, die gemeinschaftlichen Erlebnisse und den Zusammenhalt zu fördern.

Von Mai bis Oktober würden jeden Freitag geführte Radtouren für zwei Gruppen und nach Absprache Fahrten mit dem Mountainbike durchgeführt. Zusätzlich veranstalte die Abteilung jedes Jahr eine drei- bis viertägige Radtour oder eine Tagesfahrt, die die Teilnehmer schon ins ganze Bundesgebiet geführt hat. Die Rentner treffen sich jeden Mittwoch im Sommer zur Radtour und im Winter zu Wanderungen. Schiele wünscht sich bald junge, radbegeisterte neue Mitglieder, damit die Abteilung für die nächsten einhundert Jahre gerüstet sei.

Der Radfahrerverein „Concordia Egweil“ wurde 1924 gegründet. Die Standartenweihe fand am 24. Mai 1926 statt. Der Verein wurde im Mai 1933 verboten und von den Mitgliedern aufgelöst. Die wunderschöne Standarte konnte gerettet werden. Nachdem der Verein von 1972 bis 1994 mehr oder weniger so dahindümpelte, wurde in einer Mitgliederversammlung im November 1994 einstimmig beschlossen, eine eigene Abteilung beim TSV Egweil zu beantragen. In der Generalversammlung am 3. Februar 1995 wurde dem Antrag zugestimmt. Der Verein trägt seitdem den Namen Rad Concordia TSV Egweil. Josef Schimmer wurde zum Spartenleiter. Schriftführer wurde Albert Hiermeier.

Ein jährlich herausgegebenes Tourenprogramm gibt einen Überblick über die angebotenen Radtouren. Die Saison startet jedes Jahr am 1. Mai und endet im September. Seit 1995 gibt es eine Radwallfahrt nach Bettbrunn, parallel zur Fußwallfahrt der Pfarrgemeinde. 2018 wurde eine Mountain-Bike-Gruppe gegründet, die nach Absprache fährt und auch längere Bergtouren unternimmt.