Kleine Verzögerung bei „Egweil West” Gemeinderat beschließt Austritt aus der Arbeitsgemeinschaft Urdonautal |
Montag, 12. Oktober 2015 Bericht und Foto: Hans-Peter Gabler |
Der Bebauungsplan „Egweil West“ gerät etwas ins Stocken. Der Regelung einer variablen Baugrenze wurde im Landratsamt in Eichstätt nicht zugestimmt. Das teilte der Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft, Robert Flauger, bei der jüngsten Egweiler Gemeinderatssitzung mit.
Das Gremium hatte in einer Sitzung die Bebauungsgrenzen von fünf Metern für eingeschossige Gebäude und 7,5 Metern für mehrgeschossige Gebäude beschlossen. Diese Festlegung ist nach Baugesetzbuch rechtswidrig und damit unzulässig, so Flauger. Es darf nur ein Abstand vorherrschen.
Im angrenzenden Wohngebiet „Nasse Äcker“ betrugen die Abstände 5,5 Meter. Dies sei aber nicht bindend für andere Baugebiete, so Flauger. Sie könnten jeweils getrennt festgelegt werden. Die Räte einigten sich nun einstimmig auf einen Abstand von fünf Metern für alle Gebäude. Durch diese Änderung muss der Bebauungsplan noch einmal durch das Beteiligungsverfahren zur Anhörung der Träger öffentlicher Belange und der Öffentlichkeit – mit einigen Wochen Zeitverzögerung.
Die Beschaffung von Geschwindigkeitswarnanlagen stand zur Wiedervorlage im Gemeinderat. Bürgermeister Johannes Schneider will eine Anlage für Egweil kaufen und einen längeren Zeitraum an einem Ort stationieren, um damit aussagekräftige Auswertungen zu bekommen. Einstimmig wurde beschlossen, eine Anlage der Firma Doerner aus Treuchtlingen zu bestellen. Mit einer solchen Anlage wurden sehr gute Erfahrungen in Eitensheim gemacht, informierte Schneider. Die solarbetriebene Anlage kostet 3400 Euro, wobei andere Gemeinden wie Nassenfels und Eitensheim dort ebenfalls Anlagen bestellen und bei einer Sammelbestellung eventuell am Preis noch etwas zu machen ist. Auch könnte die örtliche Nähe des Lieferanten von Vorteil sein, meinte Schneider.
Schneider sieht in dem touristischen Anspruch und der Vermarktung der Arbeitsgemeinschaft Urdonautal keine Zukunft für die Gemeinde Egweil. Die finanzielle Beteiligung liegt bei 1125 Euro jährlich. Bisher wurden von der Gemeinde rund 7000 Euro bezahlt. Auch wenn die Gelder durchaus allgemein zielführend verwendet würden, erkennt Bürgermeister Schneider keinen Nutzen für Egweil, wie er in der Sitzung erklärte. Mit dem Geld könnte man nach seiner Auffassung zum Beispiel Radwege ausbauen und damit diese finanzielle Mittel sinnvoller verwenden. Die Räte beschlossen einstimmig den Austritt aus der Arge Urdonautal.
Zur Aufstellung einer Innerortsbebauungssatzung empfiehlt das Landratsamt in Eichstätt einen einfachen Bebauungsplan, wobei im Gemeinderat die verwandtschaftlichen Beziehungen der Grundstücksbesitzer geprüft werden müssen, so Schneider. Das sei wichtig für Abstimmungen. Die weitere Vorgehensweise wird dann in den Bauausschuss verlegt. Der Antrag der Feuerwehr auf Übernahme von rund 400 Euro Kosten für eine Verkaufshütte wurde einstimmig genehmigt. Die Hütte wird von allen Vereinen genutzt.
Überlegungen zur Kläranlage
In der Verwaltungsgemeinschaft Nassenfels wird über eine zentrale Kläranlage nachgedacht. Die Genehmigung des Wasserwirtschaftsamts für die Anlage in Egweil läuft im nächsten Jahr aus. In einer Überprüfung und Verlängerung sieht Bürgermeister Johannes Schneider zwar kein Problem, aber eventuell in den anfallenden Kosten. Einen Zusammenschluss auf interkommunaler Ebene kann er sich hier durchaus vorstellen. Dazu gibt es momentan ein staatliches Förderprogramm der Regierung von Oberbayern mit einem Zuschuss von 50.000 Euro. Damit könnten eventuell nötige Reparaturkosten abgedeckt werden. Das Gremium stimmte einstimmig für eine Beteiligung an dem Förderprogramm, aber ohne jegliche Gedanken, die eigene Anlage nicht weiter zu betreiben.