Gemeinderatssitzung im September 2013 | Bericht: Hans-Peter Gabler |
Egweiler Bürgermeister Wunibald Koppenhofer hat sich entschieden - Keine weitere Kandidatur
Jetzt ist es offiziell: Am Rande der Gemeinderatssitzung gab der Egweiler Bürgermeister Wunibald Koppenhofer (CSU) bekannt, dass er bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr nicht mehr kandidieren wird.
Der 59-jährige Leiter der Planungs- und Bauabteilung der Industriefördergesellschaft Ingolstadt (IFG) macht also nach seiner zweiten Amtszeit Schluss. Anfang des Jahres hatte Koppenhofer bereits verlauten lassen, dass es schwierig sei, seinen Hauptberuf mit der Tätigkeit als Bürgermeister zu vereinbaren.
Die in den vergangenen Jahren so guten Haushaltszahlen in Egweil werden vorübergehend deutlich schlechter ausfallen. Dies zeigt der neue Haushaltsplan der Gemeinde, den Kämmerer Bernd Fieger in der Sitzung vorstellte. Die allgemeine Rücklage werde auf nur mehr gut 12.000 Euro schrumpfen. Ausschlaggebend dafür ist die Bau- und Investitionstätigkeit der Gemeinde. So wurden 1.327.040 Euro für Grunderwerb eingeplant und 898.500 Euro für Bauinvestitionen. Vorsorglich wurde auch eine Kreditaufnahme mit 400.000 Euro eingerechnet. Damit steigt die Pro-Kopf-Verschuldung der Egweiler auf 357,58 Euro. Der Haushalt sei aber geordnet und gesichert, so Fieger. Der Gesamthaushalt beträgt 3.775.860 Euro und verteilt sich auf 2.399.240 Euro im Vermögenshaushalt und 1.376.620 Euro im Verwaltungshaushalt. Die Personalkosten steigen auf 118.890 Euro. Für die Kinder- und Tageseinrichtungen müssen 195.580 Euro aufgewendet werden, wobei Einnahmen aus der Betriebskostenförderung von 63.000 Euro erwartet werden. Die Abwasserbeseitigung ist mit 99,24 Prozent fast kostendeckend. Für die Sanierung des Pfarrhauses sind 50.000 Euro eingeplant und für den Brandschutz im Sportheim 30.000 Euro. Für die Kanalsanierung im Rahmen der Dorferneuerung werden 250.000 Euro Kosten erwartet und für die Schaffung von Ausgleichsflächen rund 50.000 Euro. Für Untersuchungen und Probegrabungen im neuen Baugebiet West sind 53.000 Euro eingeplant.
Bei relativ gleichbleibenden Grundsteuereinnahmen wird ein starker Anstieg der Gewerbesteuer veranschlagt von zuletzt 80.000 auf 150.000 Euro. Der Einkommensteueranteil steigt auf 552.700 Euro und die Schlüsselzuweisungen gehen ebenfalls nach oben auf 218.000 Euro. Bei den Ausgaben liegt die Gemeinde im Rahmen der letzten Jahre. Sie steigen aber trotzdem bei der Kreisumlage auf 319.600 Euro, beim Straßenunterhalt auf 30.000 Euro und beim Unterhalt der Kläranlage auf 20.000 Euro.
Die Gemeindesteuerumlage geht etwas drastischer von 17.500 auf 32.300 Euro nach oben. Bei der Abwasseranlage gab es 2012 eine Unterdeckung von 36.814 Euro. Fieger wies darauf hin, dass die Kosten für die Kanalsanierungen, die im Rahmen der Dorferneuerung stattfinden, direkt auf die Abwassergebühr umgelegt werden müssen. Da Egweil mit 386 Abnehmern eine kleine Gemeinde ist, seien die Auswirkungen belastender als in Städten. Für die nächsten Jahre wird eine Kostendeckung angestrebt.
Aus der Sitzung:
Zusammenschluss: Die stellvertretende Landrätin Rita Böhm referierte in der Sitzung über die Gründung einer LAG (Leader-Arbeitsgemeinschaft) „Eichstätt Land”. Diese stehe für eine großräumige kommunale Zusammenarbeit und fordere mindestens 60.000 Einwohner im Zusammenschluss. Mit einer Gegenstimme entschieden sich die Egweiler Räte für einen Beitritt.
Passt nicht ins Ortsbild: Einen Antrag auf einen Bauvorentscheid zur Errichtung von zwei Doppelhaushälften an der Ingolstädter Straße hatte Nikolai Chmyrov aus Buxheim gestellt. Allerdings sei das Bauvorhaben sehr ungewöhnlich und mit vielen Schwierigkeiten verbunden, wie es in der Sitzung hieß. Die Anordnung der Gebäude berge Probleme bei der Anfahrt und sei völlig gegensätzlich zu den umliegenden und üblichen Bauten im Gemeindebereich. Die Gebäude passten auch nicht in das bestehende Ortsbild. Einstimmig wurde das Vorhaben von den Räten abgelehnt. Der Bürgermeister werde sich nun schnellstens um ein Vorkaufrecht für das Baugelände bemühen.
Problemlos wurde dagegen das Bauvorhaben von Sebastian Meier (Errichtung eines Einfamilienwohnhauses an der Webergasse) durchgewunken.