Pfarrhauseinweihung in Egweil |
29. Juni 2014 Bericht: Prof. Joseph Renker und Hans-Peter Gabler Fotos: Hans-Peter Gabler Josef Marschalek |
Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass für Egweil von 1068 bis fast 1300 Adelige nachgewiesen sind. Dabei wird vermutet, dass das Pfarrhaus, evtl. mit noch vorhandenen Resten aus der Entstehungszeit, am Platz des ehemaligen festen Hauses der adeligen Ritter von Egweil steht. Tatsächlich brachten die archäologischen Grabungen im Außenbereich, die im März und April 2013 durchgeführt wurden, nördlich und westlich des Pfarrhauses Mauerstrukturen zutage, die zu einer ehemaligen Vorgänger- und Nebenbebauung gehören. Es konnten auch Teile eines frühmittelalterlichen Grubenhauses dokumentiert werden, also eine Zeit ca. vor 1000 n. Chr. Die Qualität der aufgefundenen Scherben aus hochwertiger Keramik weisen auch auf damalige adelige Bewohner hin. Die archäologischen Untersuchungen bestätigten auch, dass das Pfarrhaus öfter umgebaut worden ist, die Maße der äußeren Wände blieben aber unverändert. Ein Raum weist eine alte Pflasterung auf. Dort war wahrscheinlich das Pferd des damaligen Pfarrers untergebracht (Dienstwagen). Die Südfassade des Pfarrhofs ziert ein Wappen von Kaisheim, und ist mit der Jahreszahl 1624 bezeichnet. Anlässlich der Restaurierungsarbeiten wurden auch die Balken des Dachstuhls untersucht und die dendrologischen Prüfungen haben eine Fällzeit in diesen Jahren bestätigt. Im 30-jährigen Krieg ist das Haus teilweise verwüstet worden. Nach der Säkularisation blieb das Pfarrhaus zwar Eigentum der Kirchenstiftung, aber der Staat hatte die Baulast. 1903 wurde der Pfarrhof letztmals gründlich renoviert und kanalisiert. Die Kosten von 1.538 Mark trug der Staat. Der jetzige Umbau brachte auch Kuriositäten ans Licht. Bei Baumaßnahmen 1961 wurde von den damaligen Arbeitern eine Flasche mit Zettelnotizen eingemauert. Diese „Flaschenpost“ wurde nun wiedergefunden.
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