7. September 2020 Ort der Ruhe - Quelle wird immer beliebter |
Die Egweiler Karstquelle ist ein idyllischer Ort mit der Möglichkeit zum Kneippen oder auch nur zu einer gemütlichen Rast. Die Quelle ist längst im weiten Umkreis bekannt und wird auch sehr viel genutzt. „Das ist grundsätzlich erfreulich”, sagte Bürgermeister Johannes Schneider (CSU) bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Egweil. Aber umso mehr Besucher die Quelle anlockt, umso mehr Probleme können auftauchen, besonders wenn Autos ins Spiel kommen.
Fabian Lehenmeier hatte einen Antrag eingereicht für eine Durchfahrtsbeschränkung für Fahrzeuge aller Art - ausgenommen landwirtschaftlicher Verkehr auf dem rund 200 Meter langen Feldweg zu und entlang der Quelle. Natürlich sollen Gehbehinderte nicht ausgeschlossen werden, aber die Erfahrung hat gezeigt, dass oftmals die Bequemlichkeit bei Besuchern siegt, hieß es. „Autos beschädigen die Natur und stören die Ruhe der Idylle”, stellte Lehenmeier fest. Schneider sprach sich für den Antrag aus. Aber man müsse die rechtliche Seite noch prüfen.
Außerdem bleibt die Frage, was bei Verstößen geschieht. Eine „Dorfpolizei” könne es nicht geben. „Einzige Möglichkeit bei einer Zuwiderhandlung wäre eine Anzeige mit dem Namen des Anzeigenden, Tag, Uhrzeit, Nummernschild und eventuell Fahrzeug”, sagte Schneider.
Es wurden verschiedene Varianten diskutiert. Für Schneider wären Baumstämme ein Leitmittel, um das Befahren zu verhindern. Auch Parkplätze an der Weggabelung könnten abhelfen. Das lehnte die Mehrheit allerdings kategorisch ab. Verständnis gab es für eine Fläche beim Marterl, an der Autos kurzfristig abgestellt werden können. Einstimmig beschloss das Gremium ein Durchfahrtsverbot für Fahrzeuge aller Art, ausgenommen landwirtschaftlicher Verkehr. Die Schilder werden zum einen bei dem Marterl und zum anderen vor der Gabelung Oberhaidmühle aufgestellt. Im zweiten Teil seines Antrages sprach sich Lehenmeier für eine Erneuerung der Beschilderung an der Quelle aus. Es wäre sicher sinnvoll, auch eine Benutzungsanleitung nach der „Kneippschen Lehre” vom Wassertreten anzubringen, um allen zu sagen, wie man es richtig macht. Bürgermeister Schneider denkt an ein Ganzjahresschild - stabil, wetterfest, lange haltbar und optisch ansprechend. Die Räte werden nach einer vernünftigen Lösung suchen.
Die Gemeinderichtlinien für eine Kinder- und Jugendförderung wurden mit kleinen Nachträgen einstimmig beschlossen. Sie werden jedem eingetragenen Verein im Gemeindebereich zugesandt. Zu einem späteren Zeitpunkt sind sie für die Allgemeinheit auf der Internetseite der Gemeinde nachzulesen.
An dem Förderprogramm „Sportstätten” der bayerischen Staatsregierung hatte das Rätegremium einstimmig Interesse bekundet. Es wurden seitens der Staatsregierung alle Gemeinden angeschrieben. Aus den sieben Regierungsbezirken werden jeweils sieben oder acht Vereine ausgewählt. Sie können eine Förderung für Vereinsmaßnahmen bis zu 90 Prozent erhalten. „Eine mögliche Förderung erfordert ein qualifiziertes Konzept”, sagte Schneider und neben einer detaillierten Ausarbeitung ist Barrierefreiheit und Klimaschutz sicher auch ein wesentlicher Bestandteil, hieß es. Der TSV Egweil hat vorab ein Konzept erarbeitet, das Thomas Hoffmann vorstellte. Er erläuterte die Struktur des inzwischen 40-jährigen Vereins mit seinen acht Abteilungen, sowie bisher durchgeführte Maßnahmen. Aufgeführt ist eine Liste mit einem vorläufigen Investitionspaket. Dabei geht es unter anderem um rund 45.000 Euro für eine Photovoltaikanlage, rund 95.000 Euro für allgemeine Sanitäranlagen und mehrere 10.000 Euro für Fliesenarbeiten. Für einen Beachvolleyball-Platz wären rund 30.000 Euro nötig. Die Gemeinde wird sich kurzfristig mit den Vereinsverantwortlichen zusammensetzen und die entsprechenden Unterlagen für die Staatsregierung ausarbeiten. Die örtliche Prüfung der Jahresrechnung 2019 erläuterte der Zweite Bürgermeister Thomas Heinrich. Sie bescheinigt eine wirtschaftliche und sparsame Haushaltsführung. Sie wurde einstimmig zur Kenntnis genommen.
In einigen Bereichen, vor allem in der Neuburger Straße und dem Attenfelder Weg, wächst inzwischen schon Gras und Unkraut zwischen Gehweg und dem Randstreifen. Hier liegt die Reinigungspflicht beim Grundstücksbesitzer.
Plastiktüten für die Hinterlassenschaften von Tieren im Ort und in der Flur zu nutzen ist sehr zu begrüßen. Genauso sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, diese Plastiktüten zuhause in der Restmülltonne zu entsorgen und nicht entlang der Wege bzw. öffentlichen Plätzen.
Der Schuldenstand der Gemeinde verringert sich kontinuierlich. Zum Ende des Haushaltsjahres 2019 lag er bei 850.000 Euro. Die allgemeine Rücklage konnte durch den Ausfall beziehungsweise Verschiebung diverser Maßnahmen auf 2,175 Millionen Euro erhöht werden. Abzüglich der Schulden bleiben somit bereinigt 1,325 Millionen Euro, las Heinrich aus der Sitzungsniederschrift.