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Mai 2021
Bericht und Fotos: Hans-Peter Gabler

Kapelle erinnert an Fatima-Erscheinung
Kleine Wallfahrtskirche 1955 in Egweil geweiht

Fatima-Kapelle 1


Der 13. Mai ist der alljährliche Gedenktag der Fatima-Erscheinung im Jahr 1917. Die Gottesmutter war ganz in Weiß gekleidet, als sie den drei Hirtenkindern auf einer kargen Hochebene bei Fatima, nördlich von Lissabon, erschien.

Sie beklagte sich über den gottlosen Zustand der Welt - so erzählten es die Kinder später ihren Eltern. Fatima wurde dadurch zu einem weltweit anerkannten Wallfahrtsort, der jedes Jahr von Tausenden Gläubigen besucht wird.

Es war ein Ereignis, das in vielen christlichen Gemeinden rund um den Globus Gedenkstätten in Form von Kapellen entstehen ließ. Zwar viele Jahre später, aber auch zu Ehren dieses Ereignisses, entstand in Egweil eine Fatima-Kapelle. Alle Jahre wurden dort an jedem 13. des Monats von Mai bis Oktober Rosenkränze gebetet. Heuer fällt der Mairosenkranz wegen des Feiertags Christi Himmelfahrt aus.

Die Fatima-Kapelle ist ein bauliches Kleinod am Ortsrand von Egweil - an der Neuburger Straße gegenüber dem Fliegerheim im Schatten einer mächtigen Linde. Erbaut wurde sie unter der Leitung des damaligen Bürgermeisters Josef Meilinger, der sich zusammen mit Michael Crusius auch später engagiert um die Kapelle gekümmert hat. Der Anstoß zum Bau kam vermutlich von Pfarrer Michael Hummel. Bauherr war die Gemeinde.

Fatima-Kapelle 2
Die Fatima-Kapelle in Egweil wurde zu Ehren der Marienerscheinung am 13. Mai 1917 errichtet. Sie ist ein gern besuchter, kleiner Wallfahrtsort in der Gemeinde.


Im Oktober 1952 wurden die Bürger zu Spenden für den Bau aufgerufen. Dazu existieren noch schriftliche Belege. Die Spendenbereitschaft war groß, und so konnte im Oktober 1953 bereits mit dem Bau begonnen werden. Das Bauende war dann 1955 mit der Einweihung der Kapelle am Martinstag durch Pfarrer Hummel. Die Kosten betrugen 3708 Mark. Sie wurden von den Egweiler Bürgern und der Gemeinde Egweil, die 1500 Mark beisteuerte, aufgebracht. Einige auswärtige Firmen spendeten Baumaterial. Dazu kamen Bauholz, Bretter- und Pflasterspenden sowie Putz-, Druck- und Malerarbeiten. Nicht nur Egweiler, auch Auswärtige suchen die Gottesmutter hier auf, um ihre Anliegen vorzubringen. Zahlreiche Votivtafeln und Kerzen im Inneren der Kapelle zeugen davon. Zwei Bänke am gestalteten Vorplatz laden zum Verweilen ein. Der Egweiler Künstler Xaver Habermeier malte zudem in wochenlanger Arbeit an der Stirnseite über der Eingangstür ein prachtvolles Marienbild, das bis heute den Eingang der Kapelle ziert.

Mit den Jahren verfiel die Kapelle immer mehr. Der Verein „Die Alten Knochen” engagierte sich erstmals im Mai 1978 für den Erhalt der Kapelle. Die Mitglieder hatten mit einem erheblichen Zeit- und Kostenaufwand die Kapelle innen und außen gründlich renoviert. Dabei wurden 220 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Der Materialaufwand betrug über 1000 Mark. Auch in den Jahren 1990 bis 2000 wurden die „Alten Knochen” wieder aktiv und trugen zur Instandhaltung der Fatima-Kapelle bei. Dabei wurden unter anderem die Fenster ausgewechselt.

„Der Dank der Pfarrgemeinde gilt den Männern des Vereins, die es sich zur Aufgabe machten, dieses Schmuckstück zu erhalten. Dank auch den Frauen, die sich seit Bestehen der Kapelle um den Blumenschmuck gekümmert haben. Möge dieser Ort den Besuchern weiterhin Kraft und Hoffnung geben”, sagte Fritz Stark, der sich seit Jahrzehnten als „Mesner” mit seiner Familie und Verwandten um die Kapelle gekümmert hat.

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